6. Türchen: Bernhard Setzwein

Wer weiß denn schon noch, was und wann das »Fest der unschuldigen Kinder« ist? Angeblich können ja schon rund fünfzig Prozent aller Deutschen nicht einmal mehr die Frage beantworten, was denn an Weihnachten eigentlich gefeiert wird. Aber meine Waldmünchner! Sie stellten vor ein paar Tagen, in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember, rund um unsere Ölbergkapelle Windlichter auf, mehr als ein Dutzend. Sie leuchteten die ganze klirrend eisige Nacht hindurch. Von meinem Schreibtischfenster aus sah ich sie direkt vor mir. Ein magisches, mich aufwühlendes Bild. Auch Ursula, die eigentlich schlafen gehen wollte, kam immer noch einmal, um zu schauen, ob sie noch brennen. Sie ist es auch, die mich aufklärt, denn die eingangs gestellte Frage trifft ja mich genauso: In der vierten Nacht nach Jesu Geburt ließ Herodes alle Neugeborenen von Bethlehem hinschlachten. – Das letzte der Lichtlein brannte noch am Morgen des nächsten Tages.

Bernhard Setzwein

Bernhard Setzwein

Bernhard Setzwein wurde 1960 in München geboren und studierte Germanistik. 1990 zog er in die Oberpfalz, er lebt heute in Waldmünchen und in München. Setzwein ist Autor von Lyrikbänden, Essays, Reisefeuilletons und Romanen. Außerdem hat er ein Dutzend Theaterstücke und zahlreiche Radio-Features verfasst. Oft befassen sich seine Werke mit dem mitteleuropäischen Kulturraum. Bernhard Setzwein erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Werke wurden u. a. ins Tschechische, Rumänische und Französische übersetzt. Im lichtung verlag sind bereits mehrere Romane von ihm erschienen.

Foto: Hannes Reisinger

Kafkas Reise durch die bucklige Welt

Kafkas Reise durch die bucklige Welt

Was, wenn Kafka 1924 gar nicht gestorben wäre? Bernhard Setzwein betreibt ein schräges Gedankenspiel: Sein Franz Kafka taucht in den Nachkriegsjahren in Meran wieder auf. Er arbeitet in einem Kino, von niemandem erkannt. Doch eines Nachts trifft er auf einen jungen Mann, mit dem er spontan auf eine Reise geht.

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Das gelbe Tagwerk

Das gelbe Tagwerk

Mit den literarischen Notizen, die er für „Das gelbe Tagwerk“ gesammelt hat, gibt Bernhard Setzwein Einblicke in die Gedankenwelt eines Schriftstellers.

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Der neue Ton

Der neue Ton

In immer neuen Paarungen schickt Bernhard Setzwein das Personal seines figurenreichen Romans auf ein Roadmovie im Dreiländereck Bayern - Böhmen - Österreich voller überraschender Wendungen.

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Das blaue Tagwerk

Das blaue Tagwerk

Tagebuch, wenn es so geschrieben wird wie hier bei Setzwein, ist überraschend viel: Schnappschuss-Sammlung und Traumprotokoll, poetische Alltagsszene und Augenblicksdichtung, Pamphlet und Wutrede, Porträtsammlung und Lektüretipp sowie auch ein Journal diverser Reisen.

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Ein seltsames Land

Ein seltsames Land

Lober, Staubsauger-Vertreter der Firma Nachschaff, bricht wieder auf zu seiner Tour, diesmal geht es in den hinteren Winkel der Republik, in den südöstlichen Zipfel Deutschlands, und schließlich hinüber nach Böhmen.

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Ein Fahneneid aufs Niemandsland

Ein Fahneneid aufs Niemandsland

Essays, Reden, Interviews: Literatur über Grenzen zu Bayern, Böhmen und Östereich, über Schriftsteller wie Karl Valentin, Oskar Maria Graf, Emerenz Meier, Lena Christ und Paul Wühr sowie über den Fotografen Herbert Pöhnl.

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Watten Wagner Wichs

Watten Wagner Wichs

Aus der Reihe "Bayerisches Theater": Ein Stück über den Antisemitismus während der NS-Zeit in München mit dem jüdischen Kommerzienrat Lehmann und den Jurastudenten Schlegl als Hauptfiguren.

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Zucker. Ein Stück

Zucker. Ein Stück

"Diabetische Farce in vier Szenen" aus der Reihe "Bayerisches Theater" über eine Volkskrankheit.

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lichtung verlag GmbH
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