Setzweins „Blaues Tagwerk" ist ein literarisches Tagebuch, freilich ohne gekennzeichnete Tageseinträge. Es umfasst die Jahre 1997-2009, und ist selbst wieder Extrakt aus seinen Tagebüchern dieser Jahre.
Tagebuch, wenn es so geschrieben wird wie hier bei Setzwein, ist überraschend viel: Schnappschuss-Sammlung und Traumprotokoll, poetische Alltagsszene und Augenblicksdichtung, Pamphlet und Wutrede, Porträtsammlung und Lektüretipp sowie auch ein Journal diverser Reisen, die Bernhard Setzwein in den letzten 13 Jahren vor allem in den Osten, die Slowakei, nach Tschechien, aber auch Rumänien führten.
Bei allem, was diese Notate festhalten, ist es immer auch die Sprache, die Funken schlägt, in Wortspielen, in sich neu öffnenden Bedeutungen, erst für den Schreibenden, dann für den Leser. Dieses Tagebuch ist nicht zuletzt auch der Versuch eines Gerechtwerdens, und zwar all den Kleinigkeiten, Alltäglichkeiten, Flusen und Flinserln gegenüber, die letzten Endes das Poetische unseres Lebens ausmachen. „Fast nichts“ also, wie es in Anlehnung an Peter Handke im Untertitel heißt.
Bernhard Setzwein, 1960 in München geboren; seit 1985 freischaffender Autor (Romane, Theaterstücke, Lyrik, Reisebeschreibungen und Essays); Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk und bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Er lebt seit 1990 in Waldmünchen an der bayerisch-böhmischen Grenze.
Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur (1998), dem Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz in der Sparte Literatur (2003) und dem Kulturpreis Bayern der EON AG (2006). Sein Stück „Monolog eines Henkers“ wurde zu den 30. Bayerischen Theatertagen 2012 in Augsburg eingeladen.
Im lichtung verlag sind von Bernhard Setzwein außerdem erschienen Der neue Ton (2012), Ein seltsames Land (2007), Heimat bitte lächeln (2004), Ein Fahneneid aufs Niemandsland (2001), Watten Wagner Wichs (1998) und Zucker (1997).
Hier finden Sie eine Leseprobe.
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