Verlagsgeschichte.

Auf Initiative von Hubert Ettl trafen sich 1987 Autoren, Kulturschaffende und Kulturinteressierte sowie politisch engagierte Leute aus dem Raum Viechtach, Kötzting und Cham und gründeten den Verein Bayerwaldforum e.V., einen Kulturverein, der u.a. die „Herausgabe einer kritischen Kulturzeitschrift für den Bayerischen Wald“ ermöglichen sollte. Kurz vor Weihnachten 1987 erschien die Startnummer des magazins lichtung. Schon ein Jahr später stellte sich heraus, dass die Beschränkung auf den Bayerischen Wald nicht sinnvoll war. Das Einzugsgebiet wurde auf Ostbayern ausgeweitet. Das ostbayerische magazin lichtung ist zwar ein in seiner Auflage kleines Magazin geblieben, hat sich aber als „ambitioniertes Kulturmagazin“ (BR, Kultur aktuell) mit „Mut und Biss“ (Mittelbayerische Zeitung) halten können. 

Bei der ersten Buchvorstellung 1989: Verleger Hubert Ettl und Herbert Pöhnl.

Die drei Mitarbeiter des lichtung verlags heute: Eva Bauernfeind, Kristina Pöschl und Hubert Ettl. (Foto: Herbert Pöhnl)
Für die Aboverwaltung und Buchhaltung ist Petra Bauernfeind zuständig. 

Ende 1989 musste der Verlag auf ein finanziell sichereres Fundament gestellt werden. Die Redakteure der Zeitschrift gründeten die lichtung verlag GmbH. Die größere Kapitalbasis war auch deswegen nötig geworden, da seit 1989 in der edition lichtung die ersten Bücher verlegt wurden. Inzwischen ist die edition lichtung ein über die Region hinaus bekanntes Buchprogramm, das vor allem durch die Reise-Lesebücher weite Aufmerksamkeit gefunden hat.

In den Jahren 1994/95 und 2004 stand das magazin lichtung aus finanziellen Gründen fast vor dem Aus, doch konnte man sich durchbeißen. Nachdem die Krise des Magazins 2004 einigermaßen überwunden war, hat Hubert Ettl die redaktionelle Leitung der Zeitschrift an Eva Bauernfeind abgegeben.

Am 1. Januar 2014 gab Hubert Ettl nach über 25-jähriger Tätigkeit die Geschäftsführung des lichtung verlags an die beiden Mitarbeiterinnen Eva Bauernfeind und Kristina Pöschl ab. Hubert Ettl bleibt wichtiger Gesellschafter und steht dem Verlag weiterhin durch Rat sowie als Autor zur Verfügung.

 

Verlagsprogramm.

140 Titel sind in der 30-jährigen Verlagsgeschichte erschienen. Vor allem die Reihe der ReiseLeseBücher erlangte Aufmerksamkeit: Darin werden in einem Mosaik aus Glossen, Erzählungen, Gedichten und Schwarz-Weiß-Fotografien verschiedene Regionen Bayerns portraitiert. Zuletzt erschienen die ReiseLeseBücher „Bayerischer Wald“ (2011) und „Niederbayern“ (2013).

Auch mit Gedichtbänden, Satire und zeitgeschichtlichen Büchern besetzt der Verlag einen wichtigen Platz im Bereich der Literaturproduktion in Bayern. Der lichtung verlag zeichnet sich als Spezialist für Mundartlyrik aus Niederbayern und der Oberpfalz aus und veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände u.a. von Harald Grill, Margret Hölle, Karl Krieg, Albert Mühldorfer und Friedrich Brandl. Mit „Vastehst me“ (2014) widmet der Verlag der Mundart-Lyrik eine Anthologie, die Gedichte der wichtigsten Vertreter der bairischen Lyrik der letzten 40 Jahre sammelt.

Im Belletristikprogramm sind bekannte bayerische Autoren wie Bernhard Setzwein, Marianne Hofmann oder Eugen Oker vertreten. Ebenso ist Platz für Neuentdeckungen wie Roland Scheerer, der mit „Die Welt ohne Bleiziffer“ 2013 seinen Debütroman vorgelegt hat, oder Ulrike Anna Bleier, deren Debütroman „Schwimmerbecken“ als eines der „zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen“ auf der Hotlist 2017 ausgezeichnet wurde. In Bildbänden zeigen Fotografen ihr eigenes Bild von Bayern, wie der Fotograf Herbert Pöhnl mit dem Band „hinterbayern_inside“ (2014).

Der lichtung verlag verschließt die Augen nicht vor dem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte: Erschütternd ist der autobiografische Bericht „Als Gott und die Welt schliefen“ (1998) von Otto Schwerdt, einem Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der Band ist der Bestseller des Verlags und gerade in der 40. Auflage erschienen. Der Rundfunkjournalist Thomas Muggenthaler beschäftigt sich in „Verbrechen Liebe“ (2010) mit einem bisher tabuisierten Aspekt der NS-Zeit: den Hinrichtungen polnischer Zwangsarbeiter aufgrund ihrer Beziehungen zu deutschen Frauen.

Der lichtung verlag führt zahlreiche Literaturveranstaltungen in der Region durch, u.a. die in Viechtach zur Tradition gewordenen Literaturrevue.

Verlagsautoren und Musiker bei der Literaturrevue in Viechtach: 
Links 2004 mit (v.l.) Manfred Kempinger, Friedrich Brandl, Bernhard Setzwein (verdeckt), Erwin Rehling, Harald Grill, Norbert Vollert, Bertl Wenzl, 
Vatzlav Maidl, Armin Kratzert, Josef Hrubý und Karl Krieg.

(v.l.) Margret Hölle, Barbara Krohn, Bernhard Setzwein, Albert Sigl und Hubert Ettl.

Bei der Auszeichnung mit dem Preis für einen Bayerischen Kleinverlag im Literaturhaus München 2010:
Links Hubert Ettl, Gerd Holzheimer, Bernhard Setzwein und Literaturhauschef Reinhard Wittmann im Werkstattgespräch. 

Bei der Verleihung mit Reinhard Wittmann, Hubert Ettl, Minister Wolfgang Heubisch und Wolf Dieter Eggert, 
Vorsitzender Landesverband Bayern des Börsenvereins des deutschen Buchhandels.

Auszeichnungen.

2001 Silbergriffel der Stiftung zur Förderung des Schrifttums e.V. für Hubert Ettl

2005 Kulturpreis Bayern der EON AG für Hubert Ettl

2009 Literaturpreis des Oberpfälzer Jura für das magazin lichtung

2010 Preis des Freistaates Bayern für einen bayerischen Kleinverlag

2011 Dominicus-von-Linprun-Medaille der Stadt Viechtach für den lichtung verlag

2017 „Schwimmerbecken“ auf der Hotlist 2017

lichtung verlag GmbH
Bahnhofsplatz 2a
94234 Viechtach

Tel.: 09942 2711
Fax: 09942 6857

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