Mehrere Jahre hat sich Brigitte Prock mit dem Leben der schwedisch-deutschen Schriftstellerin Clara Nordström (1886–1962) befasst. Anhand der Autobiografie „Mein Leben“ und anderer Quellen zeichnet sie hier deren Leben nach.
Von 1915 bis 1935 war Clara mit dem Schriftsteller Siegfried von Vegesack verheiratet und zog mit ihm und der kleinen Isabel in einen alten Turm bei der Burg Weißenstein. 1923 kam Gotthard zur Welt. Ohne die Unterstützung durch Claras Eltern wäre es nicht gegangen, das Haus verschlang mehr Geld, als das Ehepaar mit Schreiben verdienen konnte.
Die Vermietung von Fremdenzimmern sollte zum Lebensunterhalt beitragen, aber das Leben wurde so anstrengend, dass der Turm 1929 bis 1932 verpachtet wurde und die Familie ins Tessin zog. Von dort ging Clara 1930 mit Gotthard zu dessen Einschulung nach Stuttgart. Sie wurde bekannt und reiste auch im Krieg kreuz und quer zu Lesungen. Zuletzt arbeitete sie beim Sender Königsberg; bei Kriegsende flüchtete sie nach Hamburg. Ihre letzten Jahre verbrachte sie in Süddeutschland.
Diese bewegende Lebensgeschichte legt die Persönlichkeit von Clara Nordström mit ihren Licht- und Schattenseiten dar. Auch äußerst schwierige Zeiten bewältigte sie dank ihrer Zuversicht.
Brigitte Prock, geb. 1948, ist seit vielen Jahren Museumsführerin u.a. für das Fressende Haus. Sie hat sich in ihren Vorträgen eingehend mit der Thematik Vegesack–Nordström beschäftigt. Sie schrieb und inszenierte Freilicht-Bühnenstücke, die eng mit der ostbayerischen Heimatgeschichte bzw. der reichen Bayerwaldmythologie verbunden sind, „Der überlistete Tod“, „Die Hex von Wittersitt“, „Der Königsbesuch“, „Der Eremit vom Ranzinger Berg“, „Das gläserne Brot“ und andere. Auch Erzählungen und Weihnachtsgeschichten hat sie geschrieben. Mit dem Band 11 der Weißensteiner Miniaturen über Clara Nordström erscheint nun ihr erstes Buch.
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Die „Weißensteiner Miniaturen“ dokumentieren das Werk des Schriftstellers Siegfried von Vegesack und seiner ersten Frau Clara Nordström. Vegesack kaufte den Turm 1918 und lebte dort bis zu seinem Tod 1974. Die Reihe soll bisher unveröffentlichte Texte und Schätze aus dem Vereinsarchiv bekannt machen sowie das Leben im alten Burgturm, dem Fressenden Haus in Weißenstein bei Regen, vor Augen führen.
Herausgeber ist der Förderverein Weißensteiner Burgkasten, der 1982 unter der Leitung von Heinz Wölfl, dem späteren Bürgermeister und Landrat von Regen, zur „Rettung des fressenden Hauses“ gegründet wurde. Anliegen der Mitglieder ist es, den Turm als kulturellen Treffpunkt und als Begegnungsstätte von Künstlern, Schriftstellern, Musikern und Freunden zu erhalten, wie er es schon zu Vegesacks Zeiten war.
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