Wie viele Familien in Europa haben im Zweiten Weltkrieg geliebte Familienangehörige verloren! Auch den Schriftsteller Siegfried von Vegesack und seine Frau Clara Nordström ereilte dieses Schicksal. Mit nur 20 Jahren fiel ihr Sohn Gotthard in der Ukraine.
Die hier gesammelten Texte sind Dokumente der Trauer: Im Gedichtzyklus „Mein Junge“ versucht Siegfried von Vegesack das Unbegreifliche zu verstehen. Weitere Gedichte und Auszüge aus Briefen und aus der Autobiografie von Clara Nordström setzen sich mit dem Tod des Sohnes auseinander. Zahlreiche Fotos aus dem Archiv des Fördervereins begleiten die Texte.
Die Dokumente sind Erinnerungen an das kurze Leben von Gotthard von Vegesack. Er war ein ungestümes und aufgewecktes Kind, früh musste er die Trennung seiner Eltern erleben. Voll Begeisterung meldete er sich mit 17 Jahren freiwillig zum Kriegsdienst. Die Texte können junge Menschen unserer Zeit zum Nachdenken anregen über Werte und Überzeugungen, aber auch über die Folgen von politischer Indoktrination. Und sie können ermutigen, unter schwierigen Umständen und in leidvollen Zeiten nicht aufzugeben.
Barbara von Schnurbein, geboren 1949, studierte Slawistik und Anglistik, arbeitete als Trainerin für Selbstorganisation und Lebensbalance und ist seit 1980 ehrenamtlich im Bildungsbereich tätig. Autorin von „Lernen mit Freude und Erfolg“ (2002) und „So schaff ich es“ (2003). Seit 2012 ist sie Vorsitzende des Fördervereins Weißensteiner Burgkasten „Rettet das fressende Haus“ e.V.
Die „Weißensteiner Miniaturen“ dokumentieren das Werk des Schriftstellers Siegfried von Vegesack und seiner ersten Frau Clara Nordström. Vegesack kaufte den Turm 1918 und lebte dort bis zu seinem Tod 1974. Die Reihe soll bisher unveröffentlichte Texte und Schätze aus dem Vereinsarchiv bekannt machen sowie das Leben im alten Burgturm, dem Fressenden Haus in Weißenstein bei Regen, vor Augen führen.
Herausgeber ist der Förderverein Weißensteiner Burgkasten, der 1982 unter der Leitung von Heinz Wölfl, dem späteren Bürgermeister und Landrat von Regen, zur „Rettung des fressenden Hauses“ gegründet wurde. Anliegen der Mitglieder ist es, den Turm als kulturellen Treffpunkt und als Begegnungsstätte von Künstlern, Schriftstellern, Musikern und Freunden zu erhalten, wie er es schon zu Vegesacks Zeiten war.
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