Menschen in der Mitte oder am äußersten Rand der Welt suchen nach einem Traum, einer alten Gewohnheit, einer vergangenen oder neuen Liebe. Sie begehen kleine und große Verbrechen. Flüchten von Ost nach West, reisen von Nord nach Süd, gestehen sich ein, dass sie etwas versäumt haben oder rechtzeitig das Glück fanden.
Ihr Zuhause kann eine Insel sein, ein Zelt oder eine Hafenmauer, die Straße oder eine Bank in einem verlassenen Park. Ein stattliches Haus oder eine armselige Hütte. Wenn sie an einem Brunnen vorbeikommen, werfen sie hoffnungsvoll eine Münze hinein.
Der Tag der Liebenden ist kurz. Alle Uhren haben es eiliger als sonst.
Sobald menschliche Schicksale sich berühren und Lebensfäden für kurz oder lang zusammenlaufen, wirft die Sonne ihre Helligkeit auf Dächer und Wände, Tisch und Stuhl. Mensch und Tier.
Etwas Neues entsteht.
aus dem Buch: Marianne Ach, Am Horizont kein Zeichen
Foto: Marianne Ach
Foto Autorin: privat