Wie war das möglich? Warum konnten sich Adolf Hitler und die Nationalsozialisten in Deutschland durchsetzen und ihr Terrorregime errichten? Wie war es möglich, daß die Mehrheit der Deutschen sie wählte und ihnen zujubelte? Eugen Oker forscht hier nicht nach den politischen Gründen, er wirft den Blick auf die ganz gewöhnlichen Menschen in der bayerischen Provinz. Das fiktive Tagebuch des HJ-Fahnenträgers zeigt, wie sich das nationalsozialistische Gedankengut allmählich in den Köpfen breitmacht. … und ich der Fahnenträger von Eugen Oker könnte der heutigen Jugend nicht nur die damalige Zeit verständlicher, sondern sie auch widerstandsfähiger machen gegen politische Verführer, die mit „coolem“ Gruppenleben werben.
„Oker gelingt die heikle Gratwanderung zwischen literarischer Imagination und dem authentischen naiven Ton eines eher unbedarften Schulbuben, Jahrgang um 1920. ... Bald hat der Bub jede Widerstandskraft gegen Konformitätsdruck und allgegenwärtige ideologische Propaganda verloren: beim (eher grotesken) Besuch des Gauleiters brüllt er sein ‚Heil‘, daß sich ein denunzierter katholischer Jugendleiter im Gefängnis erhängt, rechtfertigt er mit einem Schwall von Parteiphrasen gegen den ‚Volksschädling‘, ein Rollkommando gegen einen Dorfpfarrer wird im Tagebuch amüsiert kommentiert. ... Oker trägt nirgends allzu dick auf, fuchtelt nicht mit dem moralisierenden Zeigefinger. Die Satire ist eine durchwegs subtile. Er bleibt in der Innenperspektive, stellt gleichrangig den Widerschein der großen Politik neben die zunächst schleichende, dann galoppierende Ausbreitung des alltäglichen Faschismus in der Provinz, die eifrige Anpassung neben kleine Zeichen der Widerständigkeit.“
Prof. Reinhard Wittmann im Nachwort
Kuckuck & Straps, so nannte Eugen Oker seinen eigenen Kleinverlag in München, in dem er seine Bücher mit mühevoller Handarbeit fotokopierte und herausgab. Nach seinem Tod übernahm der Viechtacher lichtung verlag Okers Verlag. Im lichtung verlag erscheinen Okers Bücher in Neuausgaben.
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