Winterlied
Der erste Schnee liegt auf den Feldern
und macht sich mit dem Land vertraut.
Der Herbst entflieht aus stillen Wäldern
mit einem schwachen Klagelaut.
Der Wind treibt Nebel über Wiesen,
die Szene wirkt unendlich alt.
Aus kahlen Bäumen werden Riesen
von unbeschreiblicher Gestalt.
Im toten Laub ruht so viel Leben,
bereit für einen Neubeginn,
ganz der Bestimmung hingegeben,
ganz ohne Frage nach dem Sinn.
Der erste Schnee liegt auf den Feldern
und ist schon mit dem Land vertraut.
Der Herbst nimmt Abschied von den Wäldern
mit einem schwachen Klagelaut.
Text aus dem Buch: Harald Dobler, Auf unebenen Wegen
Foto: ChriSch, Zeichnung aus dem Buch
Foto Autor: privat