Hubert Ettl: Auf dem Weg in eine neue Zeit

Frühe Industrien im Bayerischen Wald, mit Beiträgen von K. Eisch, W. Helm, M. Ortmeier, 114 Schwarzweißfotos, 100 S., Großformat, Fadenheftung, 22,90 Euro, ISBN 978-3-929517-32-3

Hubert Ettl begibt sich auf die Suche nach der neuen Welt, die sich innerhalb der alten bäuerlichen Gesellschaft entwickelt. Mit über 100 historischen Fotografien aus der Zeit des ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts werden die Anfänge des Industriezeitalters im Bayerischen Wald eingefangen.


22,90 €

Inhalt.

Hubert Ettl begibt sich auf die Suche nach der neuen Welt, die sich innerhalb der alten bäuerlichen Gesellschaft entwickelt. Mit über 100 historischen Fotografien aus der Zeit des ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts werden die Anfänge des Industriezeitalters im Bayerischen Wald eingefangen. Diese Bilder und die Texte des Autors, ergänzt durch die Beiträge von Katharina Eisch, Winfried Helm und Martin Ortmeier zur Glas-, Stein- und Holzheimindustrie, zeigen und beschreiben ein vernachläßigtes Kapitel der Regionalgeschichte und werden zu einem wichtigen Dokument der Vergangenheit.


Hubert Ettl, M.A., geboren 1948 in Nittenau. Lebt als Publizist in Viechtach. Geschäftsführer des lichtung verlages. Autor u.a. von „Kurt Raab. Hommage aus der Provinz" (1989). Herausgeber der Reihe „Reise-Lesebuch" im lichtung verlag.

Dr. Katharina Eisch, geboren 1962 in Zwiesel. Volkskundlerin und Ethnographin. Veröffentlichungen u.a. „Die Eisch-Hütte. Portrait einer Bayerwald-Glashütte im 20. Jahrhundert" (1988), „Grenze. Eine Ethnographie des bayerisch-böhmischen Grenzraums" (1996).

Dr. Winfried Helm, M.A., Kulturwissenschaftler; Studium der Volkskunde, Bayerischen Landesgeschichte und Psychologie; wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau und den Niederbayerischen Freilichtmuseen Finsterau und Massing. Seit 1995 freiberuflich tätig mit Büro „Theorie & Praxis" in Passau.

Dr. Martin Ortmeier,
Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Theoretischen Linguistik in Regensburg und München, Ofenbauer, 1983/84 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bischöflichen Kunstsammlungen in Regensburg, seit 1984 Leiter der Niederbayerischen Freilichtmuseen Finsterau und Massing; Veröffentlichungen über die Kunst der Moderne, Bauernhäuser in Niederbayern und Südböhmen, Kulturgeschichte des Granits u.a.

 

Vorwort:

Wir sind auf dem Weg von der Industrie- in die Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft", verkünden uns Wissenschaftler und Expertenrunden. Und wie hat das Industriezeitalter begonnen, hier im Bayerischen Wald? Besonders interessant erscheint der Rückblick in einer ländlichen Region, die auch heute noch in ihrem Landschaftsbild von der bäuerlichen Landwirtschaft geprägt ist und so manchen Einheimischen wie Urlauber zu einem nostalgischen Blick verführt, der mehr von Klischees beherrscht wird als von Realitäten. Diese romantische Sicht ist so alt wie die Industrialisierung selbst, die Idyllisierung der Natur und des Landlebens im Zuge der Wander- und Naturschutzbewegungen des 19. Jahrhunderts entsteht als Reaktion auf Industrialisierung, Verstädterung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen.

Im 18. Jahrhundert, als in England der Industrialisierungsprozeß einsetzte und sich dann auf dem Kontinent fortsetzte, war der Bayerische Wald noch völlig in der alten Agrargesellschaft gefangen. Verglichen freilich mit dem übrigen Niederbayern an der Donau und südlich der Donau faßten im Bayerischen Wald Industriebetriebe früher Fuß. Die ersten Industrien werden hier gegründet wegen der Nähe zu den Rohstoffen; der Abbau von Bodenschätzen und vor allem der Holzreichtum waren ausschlaggebend sowohl für die aus den mittelalterlichen Glashütten sich herausbildende Glasindustrie als auch für den stärksten Zweig, die Holzindustrie. Mit dem Ausbau der Städte, des Straßennetzes und dem Eisenbahnbau entwickelt sich die Steinindustrie. Wenn man sich auf die Spurensuche der Industrialisierung im Bayerischen Wald begibt, befinden wir uns in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In der Zeit stehen alte und neue Gesellschaft noch nebeneinander, in einer Agrarwelt, die noch an das Mittelalter erinnert, entstehen erste industrielle Inseln.

Die Arbeit am vorliegenden Band, der diesen Weg in die neue Zeit mit historischen Fotografien einzufangen sucht, geriet zuweilen zu einer regelrechten Detektivarbeit. Die Fotografie entwickelte und verbreitete sich ja erst. Fotos machte nur der Fotograf, und wer sich diese Bilder leistete zu bestimmten Anlässen wie z.B. der Hochzeit, ging zum Fotografen. Porträts, Vereinsfeste, Naturaufnahmen und Ortsansichten wurden häufig fotografiert, das bäuerliche Milieu und Handwerker eher abgelichtet als die neue industrielle Welt. Es ist schon das Interesse spürbar, das Alte noch festzuhalten, es über Postkarten zu vermarkten. Wurde diese Industrie dann ins Bild gesetzt, waren es meist Belegschaftsaufnahmen, selten Bilder direkt vom Arbeitsprozeß.

Auf der Suche nach diesen historischen Bildern konnte ich mich nur z.T. auf öffentliche und Museumsarchive stützen, vieles fand ich in privaten Sammlungen und vor allem direkt bei den Firmen, die erst Vertrauen in den Herausgeber gewinnen mußten, um die wenigen Fotos von der Gründerzeit ihrer Firma aus der Schublade herauszuholen oder direkt von der Wand und aus dem Rahmen herauszunehmen. Allen Leihgebern sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Als Fotoband muß das Buch exemplarisch angelegt sein, um an Beispielen die jeweilige Branche und ihre Entwicklung darzustellen. Im Vordergrund stehen die Bilder selbst, begleitet von Bildtexten, die die Fotos kommentieren, Informationen zur jeweiligen Firma und diesem Industriezweig geben oder kleine Geschichten erzählen. Ergänzt sind diese Bildtexte durch Beiträge von Katharina Eisch, Winfried Helm und Martin Ortmeier zu drei wichtigen Aspekten der frühen Industrien in dieser Region. Der Band - eine Archäologie der Neuzeit in Bildern - führt uns zurück in eine Welt, die nur ein Jahrhundert zurückliegt, vielen aber schon als völlig fremde Welt erscheint.
[TAB:Leseprobe]
Zigarrenfabrikation Wolf & Ruhland in Perlesreut

„An den Tischen sitzen in langen Reihen die gleichheitlich und sauber gewandeten Zigarrendreherinnen. Damit es den Mädchen und Frauen nicht zu langweilig wird den Arbeitstag über, überträgt ein ausgezeichneter Lautsprecher Musik von Rundfunk oder Grammophon in alle Arbeitsräume, wie ja überhaupt der menschenfreundliche Fabrikherr in jeder Weise für das Wohl seiner anhänglichen und dankbaren Arbeiterschaft sorgt." So stellte 1931 der Schriftsteller Max Peinkofer in einem langen Beitrag für die „Donau-Zeitung" die Zigarrenfabrikation Wolf & Ruhland in Perlesreut vor. Der Mannheimer Hermann Wolf (Foto Seite 17 oben rechts zusammen mit dem Mitgesellschafter Karl Hilz, links) hatte 1908 mit seinem Schwager Ruhland in München einen Betrieb gegründet, von dort ging er 1917 mit zehn Zigarrenmacherinnen nach Perlesreut. Der Krieg „erweckte in Herrn Wolf den Wunsch", so Peinkofer, „irgendwo draußen auf dem stillen Lande, wo es noch eine ordent-liche und unverhetzte Arbeiterschaft gibt, eine Zweigfabrik zu gründen. Ein Kriegskamerad aus Perlesreut verwies ihn auf seine Heimat, die solche Arbeitsgelegenheit wohl brauchen könnte." Peinkofer spricht zwar in seiner Reportage von 400 Beschäftigten, in Wirklichkeit waren es knapp 200, vor allem Arbeiterinnen, die Kielzigarren, Virginier und die bekannten „Edelweiß-Stumpen" produzierten. Hermann Hilz, der Enkel des Mitbesitzers Karl Hilz, betreibt heute noch mit sechs Arbeiterinnen eine kleine Zigarrenfabrikation in Perlesreut.


Glasfabrikant Isidor Gistl in Frauenau


Isidor Gistl, eine imposante Glasfabrikantenpersönlichkeit der Gründerzeit, ließ sich hier (erste Reihe in der Mitte) mit der Belegschaft der Poschingerhütte in Frauenau-Moosau ablichten, die er von 1906 bis 1925 gepachtet hatte. Gistl, 1868 in Schweinhütt bei Regen geboren - die Eltern waren Pächter eines Wirtshauses, der Vater arbeitete als Tafelglasmacher und Glasfuhrmann in Frauenau - genoß eine Realschulausbildung in Deggendorf und Regensburg und erlernte das Glasgewerbe und die Betriebsleitung bei Poschinger in Oberfrauenau. Nachdem er sich mit dem Besitzer nicht einigen konnte, wohl wegen des Jahresgehalts von 1400 Mark, ging Gistl 1894 als Direktor zur Glashütte Steigerwald nach Regenhütte, von wo er 1906 nach Frauenau zurückkehrte und die 1848 gegründete Poschingerhütte in Moosau pachtete. Trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten, z.B. Kohlemangel, baute Gistl den Betrieb erfolgreich aus. Während dieser Zeit als Pächter bei Poschinger kaufte er sich Grundstücke in Frauenau, um dort 1923 nach den Plänen des Architekten Georg Pabst aus dem thüringischen Glaszentrum Ilmenau die beeindruckende Anlage einer neuen Kristallglasfabrik zu errichten.

Neben der eigentlichen Fabrik, die 1925 fertiggestellt wurde und als eine der modernsten Kristallglasfabriken Europas galt, ließ Isidor Gistl 27 Wohnhäuser mit 200 Werkswohnungen bauen, eine großzügige Gastwirtschaft und den „Gistlsaal", den damals größten Veranstaltungsbau des Bayerischen Waldes, der jahrzehntelang der gesellschaftliche Mittelpunkt der aufstrebenden Industriegemeinde Frauenau war. Der Saal war mit einer versenkbaren Bühne, einem Orchestergraben, Zentralheizung sowie mit Einrichtungen zur Filmvorführung und natürlich auch mit der Loge für den Hüttenherrn ausgestattet. Einen Teil seiner Riesenanlage auf über 2.000 Hektar Grund finanzierte Gistl, der in den wirtschaftlichen Notzeiten eigenes Papiergeld - Geldscheine von 1,5 Millionen bis 5 Billionen Mark - drucken durfte, mit diesem Inflationsgeld. Nachdem er Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre während der allgemeinen Weltwirtschaftskrise die Produktion stark zurückfahren mußte und erhebliche Kreditprobleme bekam, konnte er bis Ende der 30er Jahre die Schwierigkeiten überwinden und 700 Leute beschäftigen. Der Hackelstecken schwingende Kommerzienrat war ebenso gefürchtet wie geschätzt bei seinen Arbeitern, er verkörperte wie ein Gustav Werner in Teisnach jenen bürgerlich-patriarchalen Fabrikanten, der den Arbeiter „auch gelten ließ", wie eine Arbeiterin des Holzfabrikanten Rödl in Bodenmais es einmal ausdrückte.

 
Ziegelei Venus in Schwarzach

Erbaut wurde der neue Ringofen mit Kamin 1895 von italienischen Wanderzieglern. Die Fornaciai, die Ziegelbrenner, die vor allem aus dem oberitalienischen Friaul kamen, wurden nicht einzeln angeworben, sondern als Arbeitsgruppe. Der Verbindungsmann war der italienische Ziegelmeister, der Akkordant, der um die Weihnachtszeit begann, sich seine Mannschaft für die kommende Saison zu rekrutieren. Diese Akkordanten halten Hof in den italienischen Dörfern, zahlen einen kleinen Vorschuß und per Handschlag ist der Vertrag geschlossen. Väter nehmen ihre Söhne mit, Cousins und Freunde zählen zur Arbeitstruppe, man geht „seine Haut verkaufen". Ab Ostern, wenn die Ziegelsaison beginnt, ziehen die italienischen Ziegler los, zu Fuß und auf Fuhrwerken. Einen Sack Habseligkeiten haben sie dabei, den Kochkessel, in dem abends die Polenta gekocht wird. Sogar die Arbeitsgeräte werden über die Alpen mitgeschleppt. Ab 1872 fahren, zumindest auf Teilstrecken, Sonder-züge mit den Gastarbeitern. Der italienische Ziegelmeister ist derjenige, der seine Truppe antreibt, der sie auspreßt, von Sonnenaufgang bis -untergang wird gearbeitet. Er ist zur Produktion einer bestimmten Anzahl von Ziegeln in der Saison verpflichtet. In einem Vertrag zwischen Max Venus I., dem Vater unseres Max' mit dem Ölkännchen, der auf dem Foto von 1910 zusammen mit einheimischen und italienischen Arbeitern zu sehen ist, und dem italienischen Akkordanten Remigius Spitzer wurde z.B. für das Jahr 1907 vereinbart, daß 400.000 Ziegelsteine von Spitzers Gruppe geschlagen werden mußten, wofür pro 1.000 Steine 8,60 Mark bezahlt wurden, bei den Dachziegeln 4 Mark. Der Soll mußte erfüllt sein, bevor im Herbst die feuchte Luft den Ton nicht mehr trocknete. Dann kehrten die Fornaciai wieder zurück, wenn es gut ging rechtzeitig zur Weinlese in ihren Dörfern.

 
Wiede's Carbidwerk in Aigenstadl bei Freyung


1896 besuchte der Bergbauingenieur und Fabrikant Alfred Wiede Freyung, um Grubenholz für seine Bergwerksanlagen in Zwickau zu kaufen. Bei einer Wanderung durch die Buchberger Leite soll er den Plan gefaßt haben, an deren Ende unterhalb des Ortes Aigenstadl ein Carbidwerk zu errichten. Carbid, ein begehrter Stoff, wurde verwendet zum Schweißen, zur Beleuchtung und als Ausgangsstoff für viele chemische Produkte. Die Rohstoffe zur Herstellung von Calciumcarbid, Koks aus dem Ruhrgebiet und Kalk aus Regensburg, müßten zwar mit der Bahn antransportiert werden - die Bahnstrecke Passau-Freyung war gerade 1892 fertiggestellt -, was aber zur Carbidproduktion ebenfalls nötig wäre, große Mengen Strom zum Schmelzen von Kohlenstoff und Kalk bei 2.000 Grad im Carbidofen, ließe sich aus der Wasserkraft hier gewinnen. Ab 1899 kaufte der königlich sächsische Bergrat dann nach und nach die Grundstücke samt der benötigten Wasserrechte an Resch- und Saußbach auf und ließ gewaltige Rohrleitungen kilometerweit verlegen. Die Stollen mußten durch den Granit getrieben werden, in einer Druckleitung mit einem Gefälle von 70 Metern sollte das Wasser die Turbinen im Kraftwerk Buchbergmühle 1 antreiben und anschließend in einem in den Granit gesprengten, senkrechten Schacht von über 60 Metern Tiefe auf die Turbinen des Werks Buchbergmühle 2 stürzen. Als der 1.200 lange Auslauftunnel im Januar 1904 durchstochen war, dauerte es nur mehr drei Monate, bis die gesamten Kraftwerks- und Fabrikbauten vollendet waren. Wiede's Carbidwerk bot in der Blütezeit bis zu 200 Beschäftigten Arbeit, in langen Fußmärschen, auch im Winter oft nur in „Böhmschuhen", kamen die Arbeiter bis von Schönbrunn am Lusen und Röhrnbach im Süden zu Wiede in die Fabrik.

 
Steinindustrie

Blick in die große Steinmetzhalle der Firma Kerber in Büchlberg (um 1905). Die Halle wurde von zwei Gleisen durchquert, auf denen in Rollwägen die Steine an- und abtransportiert wurden. Auf Rundhölzern wurden die Steine zu den Arbeitsplätzen gebracht und dort beim Bearbeiten auf Balken oder Haubänken gelagert. 1889 war auf Initiative der Gebrüder Kerber in Büchlberg eine Steinhauerschule für feiertagsschulpflichtige Arbeiter ins Leben gerufen worden; in dem untentgeltlichen Untericht sollten „tüchtige Steinhauergehilfen" ausgebildet werden.

„Und nach dem Krieg war ich vierzig Jahre alt und eine Heimat hab ich nicht mehr ghabt, und da bin ich wieder in den Bruch - wie die wieder aufgemacht haben. - Und jetzt bin ich ein Menschenleben da und muß mich wundern, daß noch was da ist von mir." Max Bauer, Steinbrucharbeiter aus Jahrdorf bei Hauzenberg, dessen Autobiografie „Kopfsteinpflaster" 1981 erschien, prägte diesen Satz am Ende seines harten Lebens. Er hatte, nachdem er in Rente gegangen war, seine Erinnerungen in ein Rechenheft geschrieben und durch Zufall landeten sie beim Verleger Vito von Eichborn. Max Bauer, 1905 als Sohn eines Gelegenheitsarbeiters geboren, kannte die Armut von Kindheit an, mit 13 Jahren zu einem Bauern „gesteckt", ging er mit 20 in den Steinbruch. „...die Stoahauer sand stundenweit zum Arbeiten ganga, alles z' Fuß, außer sie ham a Fahrrad ghot - von der ganzen Umgebung sans Winter wie Sommer z' Fuß ganga und nicht einmal Stiefel ghot zum Anziehen. ... beim größten Schnee, bei der größten Kälte sind die Arbeiter in den Bruch - sie ham ja müssen! Hat's ja koa Geld sonst geben. Oft sind die Leute im Winter in den Holzschuhen zur Arbeit gangen, unglaublich! ... Der blaue Montag war gang und gäbe, vom Betrieb raus in den Wald und ein Faßl Bier her, und da ham die Arbeiter sich aufgehalten und gsoffen. Der blaue Montag war ein ungeschriebenes Gesetz, da hat sich keiner aufgeregt, auch die Unternehmer nicht, und danach hams wieder draufg'haut, und da haben sich viele gesundheitlich ruiniert. Des mußte wieder reingeholt werden! Die ham manchmal Montag und Dienstag blau gemacht, und dann ist besser geschunden worden, um das wieder aufzuholen. ... Die Stoahauer waren verrufen - ein verrufenes Volk waren die!"

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