"Schwimmerbecken" ist einer von zehn Titeln auf der Hotlist 2017 - die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen!
Fünf lange Jahre hat Luise nichts von ihrem Zwillingsbruder Ludwig gehört. Nun ist er wieder da, sitzt am Wohnzimmertisch der Eltern, als wäre nichts geschehen. Und er spricht nur noch indonesisch. Trotz der einst engen Beziehung findet Luise keinen Zugang mehr zu ihm. Die lebensuntüchtige Tagträumerin, die als Schwimmlehrerin etwas Geld verdient, hat ihren klugen Bruder stets bewundert – ungeachtet seiner dunklen Wesenszüge.
Kurz nach Ludwigs Rückkehr ins Elternhaus verlässt Luise ihren Heimatort Kollbach und zieht in die Stadt. Doch das Rätsel um ihren Bruder lässt sie nicht los: Sie ahnt, dass der Grund für Ludwigs mysteriöses Verhalten in der Vergangenheit liegen muss. Als er in die Psychiatrie eingeliefert wird, kehrt Luise noch einmal nach Kollbach zurück. Sie will endlich Klarheit. In der Familie gibt es ein Geheimnis, dem sie auf der Spur ist.
Mit ihrem direkten, ungeschönten Stil schafft Ulrike Anna Bleier eine spannungsgeladene Atmosphäre. Michèle Minelli von der Jury der Autorinnenvereinigung lobt die „Eindringlichkeit“ und „radikale Ästhetik“ des Romans: Schwer lastet die Ahnung des Geheimnisses auf Luise, bedrückend ist die Sprachlosigkeit in der Familie, trostlos das Umfeld in dem bayerischen Dorf, dessen Bewohner sich misstrauisch gegenüberstehen.
Bleiers Episodenroman folgt Luises sprunghafter Gedankenwelt, Szenen aus dem Jetzt wechseln sich ab mit Erinnerungen an die Kindheit. Dabei spielt die Reihenfolge, in der die Episoden gelesen werden, keine Rolle. Der Text entwickelt eine regelrechte Sogwirkung, das Geheimnis zwischen den Geschwistern lässt weder Luise noch den Leser los.
Hier finden Sie eine Leseprobe von "Schwimmerbecken".
Pressestimmen zu "Schwimmerbecken" (Auszug):
Der Sprunghaftigkeit der Ich-Erzählerin entspricht die Episodenhaftigkeit des Romans. Es wirkt alles, was sie erzählt, nebensächlich, wenn auch jede kleine Geschichte in sich schlüssig konstruiert ist. Doch allmählich entfaltet der Roman – ähnlich dem in die Seelen der Einheimischen sickernden schwarzen Wasser der Kollbach – einen intensiven Sog, der unaufhaltsam in die grandios dichte Spurensuche hineinreißt.
Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung
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Buch der Woche im Januar 2017 auf WDR5:
Es ist eine der vielen Stärken dieses Buches, dass es das Wechselverhältnis zwischen Menschen und Orten auslotet. Und es findet dafür eine Sprache, die hochemotional ist. Ulrike Anna Bleier schafft es, einen Kollbach-Mythos zu beschwören.
Mithu Sanyal, WDR5-Literaturmagazin „Bücher“
Der bemerkenswerte Roman Schwimmerbecken von Ulrike Anna Bleier spielt in Niederbayern, könnte aber genauso irgendwo auf dem Land spielen. Die Ich-Erzählerin Luise schildert die dramatische Beziehung zu ihrem Bruder, immer nur „Bruderherz“ genannt. Ein Roman, den man ... nicht mehr weglegen möchte.
Franz Bumeder, Bayerischer Rundfunk
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Diese Bedrohung ist es, die den Leser begierig umblättern lässt, genauso wie der vermeintlich geradlinige Stil der Autorin, der durch seine Formulierungslust beständig zu versteckten Ebenen führt, mäandernde Seitenarme mitliefert, die genauso schwarz schillern wie der Fluss, der dem Dorf den Namen gegeben hat. Bleier verknüpft nach und nach völlig unaufgeregt, geradezu en passant Figuren und Situationen miteinander und löst dadurch eine ungeheure Aufregung beim Leser aus.
Guy Helminger, Luxemburger Tagblatt
Bleiers Geschichte ist voller Bitterstoffe, die sich am Ende zu einem Aroma verdichten, das den Roman kompakt, stark und unverwechselbar macht.
Alexandra von Poschinger, Passauer Neue Presse
Über allem liegt eine Atmosphäre der Bedrohung, die Luft wird dünn, die Wände rücken näher, es ist beklemmend. Nun ist der menschliche Abgrund in dörflicher Umgebung freilich kein neuer Ansatz, doch Schwimmerbecken weiß ihn so gekonnt zu variieren und in so wirkmächtige, immer wieder vom bayerischen Idiom durchsetzte Sprache umzusetzen, dass am Ende, trotz mancher offenen Frage, eine intensive Lektüre dabei herauskommt.
Sophie Weigand, Literaturen – Blog für Literatur und Buchkultur
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Die Düsternis und unterschwellige Gewalt, die diesen spannungsgeladenen Roman prägen, könnten durchaus heftig an der Seele zehren. Die allgegenwärtige Angst, in der die Ich-Erzählerin gefangen ist, könnte Beklemmungen hervorrufen. Wie die Autorin solche Wirkungen zuwege bringt, ist grandios ... Schwimmerbecken ist mehr als ein bayerischer Dorf- oder Heimatroman, mehr als eine raffiniert gebaute psychologische Studie. Schwimmerbecken ist ein bewegender und sehr kunstvoller Episodenroman – 58 Kurzkapitel über die Abgründe menschlichen Daseins.
Klaus Hübner, Literaturblatt für Baden-Württemberg
Ulrike Anna Bleier versteht es tatsächlich, bei aller Beiläufigkeit ihres Auftritts, ein Unwesen monumentaler Art zu treiben. Indem sie aus der Perspektive der Schwimmlehrerin Luise das Verhältnis zum Zwillingsbruder Ludwig abzirkelt, treibt sie ein außergewöhnliches, so noch nicht erlebtes und erlesenes Spiel mit den Zeichen, den Buchstaben und den Zahlen.
Peter Geiger, Mittelbayerische Zeitung
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Geschickt ist der Roman aufgebaut, man kann überall beginnen und dennoch enthält er eine verdeckte Dramaturgie, mit der Ulrike Anna Bleier ihre Leser belohnt. Der leicht melancholische Unterton ist fein abgestimmt auf die Episoden des Dorflebens. So dass man ein welthaltiges Stück Literatur vor sich hat, dessen Geheimnissen man gerne folgt.
Thomas Linden, Kölnische Rundschau
„Schwimmerbecken“ ist ein todtrauriger und unglaublich spannender Heimat- und Kindheitsroman, in dem alles gleichzeitig einfach und magisch ist. … Wunderbare Sprache, unglaublich intensive Geschichte: Lesen!
Corinna Griesbach, Literaturblog Schreiblust Leselust
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