Die Justiz und den Alltag des Rechtsprechens kennt Benno Hurt im Innersten: Bis 2006 war er selbst Richter in Regensburg. In den 39 Erzählungen blickt er hinter die Türen der bayerischen Justiz. Er blickt auf „all die, die den Lauf der Gerechtigkeit und der Aktenwägen organisieren: Anwälte, Wachtmeister, Inspektoren. Er beobachtet sie mit scharfem und zugleich liebevollem Auge, er hört hinein in die Geschäftsstellen, Schreibstuben und Wachtmeistereien“, schreibt Heribert Prantl im Vorwort.
Benno Hurt sieht genau hin, er überzeichnet das Personal in der Maschinerie der Justiz zu Typen. Auch wenn er in der Justiz jahrzehntelang zuhause war, ist das Buch kein heimeliger Bericht, sondern zuweilen messerscharfe Beschreibung. So hatte die Erstveröffentlichung von „Der Samt der Robe“ 2002 in seiner Heimatstadt nicht nur einigen Staub aufgewirbelt, sondern auch juristische Scharmützel zur Folge. Nachdem der Band einige Jahre vergriffen war, erscheint er nun in einer Neuauflage.
Benno Hurt, 1941 in Regensburg geboren, wohnt bei Regensburg. Autor, Fotograf, bis zu seiner Pensionierung Richter in Regensburg. Ausgezeichnet mit dem Kulturpreis der Stadt Regensburg und dem Friedrich-Baur-Preis 2012 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Schreibt Prosa, Lyrik, Essays und Schauspiele und veröffentlichte in Zeitungen, Zeitschriften und Funk, u.a. in Akzente, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung.
Veröffentlichungen zuletzt "Eine Reise ans Meer", Roman, 2007; "Wie wir lebten", Roman, 2008 und "Im Nachtzug", Roman, 2011. Im lichtung verlag erschienen von Benno Hurt 1999 der Gedichtband "Poggibonsi auf Kodachrome" sowie die Erstauflage von "Der Samt der Robe" 2002.
Heribert Prantl, geb. 1953, aufgewachsen in Nittenau, war von 1981 bis 1988 Richter und Staatsanwalt in Regensburg. Seitdem ist er Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Er leitet dort das Ressort Innenpolitik und ist Mitglied der Chefredaktion.
„39 humoristische Erzählungen sind in dem aktuellen Hurt-Seller „Der Samt der Robe“ versammelt, jede Story luftiger und lustiger als die andere, aus dem vollen Menschenleben gegriffen. Franz Kafka hätte seine Freude daran gehabt. … Ein Hauch von Kafka weht auch durch den Regensburger Justizpalast, den Benno Hurt mit seinen skurrilen Gestalten bevölkert.“
Wolf Peter Schnetz, DER NEUE TAG
„An der lakonischen Kühle der Erzählungen kann sich erkälten, wer vielleicht nur das warm Vertraute seiner Stadt sucht."
Kurt Hofner, MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
„Geradezu mit Liebe nimmt sich Hurt der unteren Diener der Justiz an“
Friedrich Karl Fromme, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG