In der Bauernstube bereiten sich die vielen Geschwister auf das Fest vor. In den Christkindlbriefen versprechen sie, immer brav zu sein. Die Mutter ist streng, zwischen ihr und der Großmutter gibt es Spannungen. Vieles bleibt unausgesprochen. Doch als sich der Nikolaus ankündigt, verspürt die kleine Anna trotz der bedrückenden Enge ein Funkeln und Glitzern.
Mit ihrer Erzählung führt Anna Glockshuber zurück in ihre Kindheit in Niederbayern in den 1960er Jahren. Aus der Sicht eines Kindes beschreibt sie einen Tag im Advent. Die bildkräftige Sprache zieht die Leserinnen und Leser in die Handlung hinein und nimmt sie mit in die Welt des Kindes von damals. Dazu gehört auch die bairische Sprache, immer wieder wirft die Autorin einzelne Wörter ein. Die Stube wird bei ihr zur „Stumm“ – eine tief empfundene Doppeldeutigkeit.
Das Titelbild und die Bilder im Buch stammen von der Malerin Bernadette Maier, wie Anna Glockshuber eigentlich heißt. Ihren Autorennamen hat sie gewählt, um ihren Großmüttern Anna Maier und Josefa Glockshuber ein literarisches Denkmal zu setzen. Der SZ-Journalist Hans Kratzer, selbst ein Niederbayer, hat zu der Erzählung ein Nachwort verfasst.